Farbschläge des Campbell-Zwerghamsters
Da es immernoch unbekannte Farbkombinationen gibt und ich mich bemühe, nur eigene Fotos zu veröffentlichen, bleibt die Liste unvollständig.
Grundsätzlich wird die Fellfarbe aus Eumelanin (schwarz) und Phäomelanin (rot) gebildet, welche unterschiedlich verteilt oder verdünnt zu verschiedenen Farbschlägen führen.
Agouti-Reihe
Farbschlag | Gencode | Bemerkungen |
Agouti | ++ |
Wildfarbe |
Black Eyed Argente | b/b | |
Albino | c/c |
|
Opal | d/d | |
Red Eyed Argente | p/p | |
Lilac Fawn | b/b d/d | |
Beige | b/b p/p | |
Blue Fawn | d/d p/p | |
Blue Beige | b/b d/d p/p |
Farbschlag | Gencode | Bemerkungen |
Black | a/a | |
Chocolate | a/a b/b | |
Blue | a/a d/d | |
Dove | a/a p/p | |
Black Eyed Lilac | a/a b/b d/d | |
Dark Beige | a/a b/b p/p | |
Red Eyed Lilac | a/a d/d p/p | |
Champagne | a/a b/b d/d p/p |
|
|
Farbschlag | Gencode | Bemerkungen |
Dark Gray |
dg/dg |
|
Moscow | m/m | |
Umbrous | u/u |
Modifikator |
|
Agouti-Reihe
Bei Tieren der Agoutireihe ist das einzelne Haar zweifarbig. Die unteren zwei Drittel (Basis) haben bilden die Grundfarbe. Die Spitzenfärbung (Tipping) bildet den Agouti-Effekt.
Agoutis haben einen sichtbaren Aalstrich beginnend zwischen den Augen entlang der Wirbelsäule bis zum Schwanzansatz. Die Dreibogenlinie bildet drei markante Bögen zwischen dem dunkleren Rücken- und dem hellen Bauchfell. Sie ist bei den meisten Agouti-Varianten gut erkennbar.
Agouti entspricht dem Wildtyp.
Oberseite: Das Einzelhaar ist dunkel schiefergrau mit bräunlich sandfarbenem Tipping.
Bauchfell: cremeweiß mit schiefergrauem Unterfell
Augen: schwarz
Ohren: graubraun
Dreibogenlinie: vorhanden, bernsteingelbe Linie sichtbar
Aalstrich: schwarz
Während bei Wildfängen und deren reinerbigen Nachkommen die klar getrennte
Bänderung des Haares sehr intensiv ist und das Fell so eine besondere Farbtiefe erhält, wirken mischerbige Agoutis mit A/a oftmals verwaschen und solche mit B/b oder C/c erscheinen
blass.
Black Eyed Argente ist eine Braunaufhellung der Wildfarbe.
Oberseite: Das Einzelhaar ist mittelbraun mit hell sandfarbenen Spitzen.
Bauchfell: cremeweiß mit mittelbraunem Unterfell
Augen: schwarz
Ohren: hellbraun
Dreibogenlinie: vorhanden, hellgelbe Linie sichtbar
Aalstrich: mittelbraun
Leider existiert[e bisher] kein Farbstandard für Black Eyed Argente. Hier wäre nämlich interessant, wie man in der Zuchtarbeit vorgehen soll, um dem Namen "Argente"
(=Silber) zu entsprechen. Edit: Seit Ende 2011 besteht ein Deutscher Standard für Black Eyed Argente, der sich vom "Argente"-Silber abwendet und eine eher warme rostrote Fellfarbe verlangt. Nichtsdestotrotz:
Die Ausfärbung variiert sehr stark. Es gibt sowohl relativ
dunkle Exemplare mit dunkelgelben Bögen an den Flanken als auch helle Tiere mit cremefarbener Dreibogenlinie. Nicht mit BEA
zu verwechseln ist die etwas hellere Braunaufhellung von Dark Gray.
Opal ist eine Eumelanin-Aufhellung der Wildfarbe (Dilution). Phäomelanin wird ebenfalls etwas aufgehellt.
Oberseite: Das Einzelhaar ist blaugrau mit hell gelbem Tipping.
Bauchfell: cremeweiß oder gelb mit hellgrauem Unterfell
Augen: schwarz
Ohren: blass blaugrau
Dreibogenlinie: vorhanden
Aalstrich: schiefergraublau
Die Ausfärbung ist sehr variabel. Die Tiere wirklen teilweise wie verwaschene Normals. Im besten Fall ist die Oberseite eindeutig blau und durch eine kräftig bernsteingelbe Dreibogenlinie klar von der helleren Unterseite getrennt. Tiere mit B/b haben oft einen leichten Roséschimmer. Der Name des Farbschlags ist abgeleitet vom Edelopal, einem Mineral, das vor allem als grünblau schimmernder Schmuckstein bekannt ist.
Red Eyed Argente ist eine Eumelanin-Aufhellung der Wildfarbe (Pink Eye Dilution). Phäomelanin wird kaum aufgehellt.
Oberseite: Das Einzelhaar ist rauchgrau mit hell zimtfarbenem Tipping.
Bauchfell: cremeweiß mit rauchgrauem Unterfell
Augen: rot
Ohren: blass fleischfarben
Dreibogenlinie: vorhanden
Aalstrich: rauchgrau
Die Ausfärbung ist sehr variabel. Es gibt sowohl besonders dunkle Argentes mit deutlichem Braunstich als auch hell gelbe Linien. Seit nicht mehr das Problem besteht, dass Argentes bissiger sind als andere Farbschläge, haben viele Züchter reine Red Eyed Argente-Stämme und kreuzen keine anderen Farben ein. Andere Züchter verwenden hin und wieder Normals um ihre Linien zu verbessern. Um dem Namen gerecht zu werden sollte das Unterfell silbergrau (argenté) wirken.
Lilac Fawn ist die Braunaufhellung kombiniert mit der Dilution der Wildfarbe.
Oberseite: Das Einzelhaar ist fliedergrau mit orangegelbem Tipping.
Bauchfell: weiß mit blaugrauer Unterfarbe
Augen: schwarz
Ohren: hell fliederfarben
Aalstrich: fliedergrau
Dreibogenlinie: vorhanden
Insgesamt sollte Lilac Fawn dunkel Ingwerfarben sein, das Unterfell schimmert violett-bläulich. Die schönsten Tiere haben einen guten farblichen Kontrast zwischen Oberseite und Flanken, ohne insgesamt zu dunkel zu wirken. Bei der reinen Zucht von Lilac Fawn muss besonders darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht zu hell werden. Hier lohnt es sich, kräftig gefärbte Opals einzukreuzen.
Beige ist die Braunaufhellung kombiniert mit der Pink-Eyed-Aufhellung der Wildfarbe.
Oberseite: Das Einzelhaar ist orangegelb mit cremefarbenem Tipping.
Bauchfell: weiß mit cremebeige gefärbtem Unterfell
Augen: rot
Ohren: hell fleischfarben
Aalstrich: hellbraun
Dreibogenlinie: vorhanden
Beige leuchtet bei Jungtieren kräftig orangegelb, wird jedoch im Alter immer heller. Die Dreibogenlinie wirkt verwischt und grenzt sich
nicht so klar ab, wie bei anderen Farbschlägen. Das liegt daran, dass die Färbung an den Bogenspitzen [wie sie auch bei Agouti oder Opal vorkommt] fast den gleichen Ton hat, wie die
Körperoberseite. Bei Jungtieren kann es zu Verwechslungen mit Dark Beige (a/a b/b p/p) kommen, da die helle Bauchfärbung erst später sichtbar wird.
Blue Fawn ist die Blau-Dilution kombiniert mit der Pink-Eyed-Aufhellung der Wildfarbe.
Oberseite: Das Einzelhaar ist hell blaugrau mit braungelbem Tipping.
Bauchfell: weißmit blassgrauer Unterfarbe
Augen: rot
Ohren: hell fleischfarben
Aalstrich: hell blaugrau
Dreibogenlinie: vorhanden
Blue Fawn sieht dem Lilac Fawn sehr ähnlich, wirkt jedoch kühler und blasser. Die Verwechslung beider Varianten ist jedoch ob der
verschiedenen Augenfarben ausgeschlossen. Blue Fawn sollte immer einen deutlichen Blauchschimmer haben. Da der Kontrast zwischen den der Grundfarbe und dem Tipping nicht sehr groß ist,
können die Tiere oft einfach nur beige oder grau aussehen. Die Zucht schöner Tiere ist nicht einfach, dafür sehen jedoch Tiere mit kontrastrierender Färbung und klar abgegrenzter Dreibogenlinie
besonders edel aus und werden auch von Laien als besonders schön gefärbt erkannt.
Blue Beige ist eine Kombination von Blau-, Braun- und Pink-Eyed-Aufhellung der Wildfarbe.
Oberseite: Das Einzelhaar ist hell fliedergrau mit blassgelbem Tipping.
Bauchfell: weiß mit hell silbergrauer Unterfarbe
Augen: rot
Ohren: hell fleischfarben
Aalstrich: hell silberblau
Dreibogenlinie: vorhanden
Blue Beige ist relativ variabel und aufgrund seiner Seltenheit wird diese Farbe bei unerfahrenen Züchtern oft für Beige oder Blue Fawn gehalten. Während Beige eine deutlich wärmere Farbgebung hat und gute Blue Fawns einen deutlichen Kontrast zwischen Grundfärbung und Tipping aufweisen, lässt hat Blue Beige eine viel nuanciertere Färbung. Auffallend ist der silberblau leuchtende Aalstrich, der im Gegensatz zu anderen Varianten heller gefärbt ist, als das Rückenfell. Der geneigte Züchter, der sich die Vorgabe des deutschen Standards, Silberblau mit einem Hauch Apricot zum Ziel setzt, wird schon auf halber Strecke mit schönen und schön gezeichneten Tieren belohnt.
Silver Agouti [Dark Gray] ist eine Phäomelanin-Aufhellung der Wildfarbe.
Oberseite: Das Einzelhaar ist dunkel schiefergrau mit cremeweißem Tipping.
Bauchfell: cremeweiß mit hellgrauem Unterfell
Augen: schwarz
Ohren: grau
Dreibogenlinie: vorhanden
Aalstrich: dunkelgrau
Dieser Farbschlag steht im Verdacht, besonders diabetesanfällig zu sein. Züchter berichten zudem von Unfruchtbarkeit bei Dark Gray. Die Fellfärbung erinnert insgesamt an Silver Agouti bzw. Chinchilla bei Meerschweinchen, Kaninchen und Farbmäusen, jedoch ist diesen Farbschlägen gemein, dass sie auf einer Mutation des C-Locus, nämlich dem Chinchilla-Gen c[ch] beruhen, während dies, wie Linda Price durch Kreuzung mit Albino (c/c) bewiesen hat, bei Dark Gray nicht der Fall ist. Mehr dazu bald im Blog.
Cinnamon Sugar ist eine Kombination aus der Phäomelanin-Aufhellung Dark Gray und der Braunaufhellung der Wildfarbe.
Oberseite: Das Einzelhaar ist dunkelbraun mit cremeweißem Tipping.
Bauchfell: cremeweiß mit braunem Unterfell
Augen: dunkelbraun
Ohren: hellbraun
Dreibogenlinie: vorhanden
Aalstrich: dunkelbraun
Die Dark Gray-Mutation steht im Verdacht, besonders diabetesanfällig zu sein. Züchter berichten zudem von Unfruchtbarkeit bei dg/dg. In der Anfangszeit des Aufkommens kam es bei einigen Haltern zu Verwechslungen mit Lilac Fawn. Der wichtigste Unterschied ist, dass Cinnamon Sugar keinen Blauschimmer hat. mehr
Nonagouti-Reihe
Bei Tieren der Nonagouti-Reihe ist das einzelne Haar von der Basis bis zur Spitze durchgefärbt. Körperoberseite und Bauch sind gleich gefärbt.
Nonagoutis haben meist noch einen sichtbaren Aalstrich beginnend zwischen den Augen entlang der Wirbelsäule bis zum Schwanzansatz. Rücken- und Bauchfell haben die gleiche Färbung. Die Dreibogenlinie ist nicht mehr vorhanden.
Black ist die Nonagouti-Form der Wildfarbe.
Das Fell des gesamten Körpers ist von der Wurzel bis zur Spitze schwarz.
Augen: schwarz
Ohren: schwarz
Aalstrich: schwarz
Dreibogenlinie: keine
Anders als das Exemplar auf dem Foto oben, haben Blacks oftmals weiße Haare in den Ohrmuscheln. Oft ist auch das restliche Fell von weißen Stichelhaaren bedeckt. Im Erwachsenenalter kann es vorkommen, dass die Haare im Gesicht und auf dem Rücken braun werden. Für lackschwarze Nachzucht sollten immer die am besten gefärbten Tiere miteinander gepaart werden. Schwarze Campbell-Zwerghamster sind oftmals etwas kleiner und leichter als wildfarbige Artgenossen. Dies fällt besonders in reinen Black-Linien auf, wo auch die Würfe durchschnittlich kleiner ausfallen. Mehr Infos.
Chocolate ist die Braunaufhellung von Black. Das Fell des gesamten Körpers ist von der Wurzel bis zur Spitze milchschokoladenbraun.
Augen: schwarz
Ohren: mittelbraun
Aalstrich: dunkelbraun
Dreibogenlinie: keine
Bei der Zucht sollte das erste Augenmerk auf dem Körperbau liegen. Die ersten Chocolate-Linien fielen durch ihren eher unschönen Typ auf, ein Phänomen, das sich auch heute noch bei einigen Chocolates beobachten lässt. Wie bei anderen Nagetierarten auch sollten bei Campbell-Zwerghamstern des Farbschlags Chocolate besonders die kräftig gefärbten, dunkleren Tiere zur Zucht verwendet werden. Die Beschreibung "milchschokoladenbraun" trifft momentan auf die meisten Individuen des Farbschlags zu, die wenigen zartbitterschokoladenbraunen Tiere sollten schwach gefärbten Tieren vorgezogen werden, damit die Farbe nicht so milchig bleibt, wie sie im Moment ist. Mehr Informationen
Blue ist der Dilution-Faktor von Black. Das Eumelanin im Haar verklumpt und die Fellfarbe des gesamten Körpers wird dadurch graublau.
Augen: schwarz
Ohren: graublau
Aalstrich: schiefergrau
Dreibogenlinie: keine
Es gibt viele Helligkeitsschattierungen und Züchter ziehen je nach Geschmack von sehr hell- bis ganz dunkelblau nach. Der Deutsche Standard verlangt ein mittleres Schieferblau. Das wichtigste am Farbschlag Blue ist, wirklich eine graublaue Fellfarbe zu erreichen, die nicht einfach nur grau wirkt. Das Zuchtziel ist erreicht, wenn auch einem Laien auffällt, dass die Tiere blau sind. Mehr Informationen
Dove ist die Pink-Eyed-Aufhellung von Black, die das Eumelanin stark verdünnt. Die Farbe des gesamten Körpers ist warm mittelbraun mit einem roséfarbenen Schimmer
Augen: weinrot
Ohren: blass fleischfarben
Aalstrich: mittelbraun
Dreibogenlinie: keine
Der Name Dove kommt von Taube. Er bezeichnet bei Farbmäusen und Ratten ein Taubengrau, während die gleiche Genkombination bei Campbell-Zwerghamstern eher braun ist. Allen ist jedoch gemeinsam, dass das Fell einen Hauch von zartrosa hat, sodass es an das Gefieder von Tauben erinnert. Mehr Informationen
Black Eyed Lilac ist ist eine Kombination der Braunaufhellung und der Dilution von Black. Das Eumelanin wird stark verdünnt und durch die Dilution verklumpt. Die Farbe des gesamten Körpers ist hell blaugrau. Zusammen mit einem roséfarbenen Schimmer entsteht insgesamt ein fliedergrauer Eindruck.
Lilacs sollten bei Tageslicht betrachtet keinesfalls einfach nur grau wirken, sondern von warmer fliedergrauer Farbe sein. Oft kommt es bei erwachsenen Tieren zu braunen Partien. Der Aalstrich verschwindet zwar selbst bei den non-Agouti-Farbschlägen nicht wirklich, kann jedoch bei Lilacs sehr gut reduziert werden, sodass er kaum mehr sichtbar ist. Mehr Informationen
Dark Beige ist die Braunaufhellung kombiniert mit der Pink-Eyed-Aufhellung von Black. Das Fell des gesamten Körpers ist orangegelb.
Augen: rot
Ohren: fleischfarben
Aalstrich: orange, kaum sichtbar
Dreibogenlinie: keine
Dark Beige ist etwas matter und weniger orange als Beige (b/b p/p), hat jedoch eine deutlich lohfarbene Tönung. Verwechslungen mit Beige sind jedoch ausgeschlossen, da die Körperunterseite ebenfalls durchgefärbt ist und somit keine Bögen an den Flanken entstehen. Wird in der Zucht denn mehr orangefarbenen Tieren der Vorzug gegeben, bleibt oftmals der Aalstrich sichtbar. Tiere bei denen der Aalstrich fast verschwunden ist, wirken in der Färbung leider oft sehr matt.
Champagne ist die Kombination von Nonagouti mit den drei bekanntesten Melaninaufhellungen: Braunaufhellung, Dilution und Pink-Eye-Dilution. Das Fell des gesamten Körpers ist blass beige, eben champagnerfarben.
Augen: rot
Ohren: blass fleischfarben
Aalstrich: nicht sichtbar
Dreibogenlinie: keine
Champagne ist ein mattes Beige. Es sollte vollkommen ebenmäßig sein und weder rötliche noch weiße Verwaschungen haben. Der kühle
Eindruck wird durch die Kombination mit
Moscow verstärkt. Tiere mit a/a b/b d/d m/m p/p sind fast schon bläulich beige.