Haltung
Zwerghamster sind bewegungsfreudige Tiere, die in ihrer Aktivitätszeit sehr viel Beschäftigung brauchen. Den größten Teil der Akivitätszeit verbringen die Tiere mit:
1. Absichern des Reviers
2.Nahrungssuche
3. alle Facetten des Sozialverhaltens
Die Heimtierhaltung sollte den Bedürfnissen den Tiere gerecht werden. Futtersuche und der Ausbau der Wohnhöhlen geschehen einzeln oder gemeinsam. Die Tiere legen in der Natur große Strecken zurück und wollen auch in der Heimtierhaltung tun. Die gegenseitige Fellpflege, das Austragen von Rangordnungskämpfen und nicht zuletzt die Paarung, Trächtigkeit und Jungenaufzucht nehmen einen großen Teil des Hamsterlebens ein und ermöglichen ihnen, das ganze Spektrum natürlicher Verhaltensweisen zu zeigen. (vgl. Kräh 2014)
Campbell-Zwerghamster sollten zu zweit oder zu dritt in einem großen Käfig, Aquarium oder Terrarium leben. Das Mindestmaß laut "Säugetiergutachten" der Bundesregierung ist 0,3 m² für zwei Tiere, "bei Gruppenhaltung sind für jedes weitere erwachsene Tier 20 % der Fläche hinzuzurechnen" (BMEL 2014, S. 138f). Auch die meisten anderen Autor_innen empfehlen für eine Kleingruppe eine Grundfläche von 80 x 50 cm bzw. 100 x 50 cm. Als Bodengrund eignen sich Holzspäne, Weichholz- und Hanfhäcksel dick auf einer Schicht Stroh- oder Maispellets aufgetragen. Heu oder Stroh können über dem Bodenbelag verteilt werden. Zur Strukturierung des Lebensraums bietet der Zoo- oder Terraristikhandel sehr viele Ideen. Es sollten vor allem Versteckmöglichkeiten in Form von Höhlen und Tunnels vorhanden sein - pro Tier mindestens ein Versteck. Halbe Korkröhren eigenen sich sehr gut. Genauso wie viele andere Bodenbewohner bevorzugen auch Campbell-Zwerghamster Wohnbauten, die durch einen etwa 15 cm langen Tunnel zugänglich sind. Ansonsten können Einrichtungsgegenstände zum Klettern eingebracht werden. Empfehlenswert sind naturbelassene Holzstücke (Obstbaumäste oder Wurzeln aus dem Aquaristik-/Terraristikbedarf) sowie große Steine.
Die Krallen der Zwerghamster wachsen schnell, da sie sich naturgemäß auf beim Laufen und Graben in der Steppe ständig abnutzen. Um den Tieren stressiges Krallenschneiden zu ersparen, sollten immer naturbelassenes Holz und Steine im Terrarium vorhanden sein. Ein Sandbad darf nicht fehlen: der Sand sollte relativ hoch sein, da die Tiere nicht nur darin baden, sondern auch graben wollen. Dem Bewegungsbedürfnis der Zwerghamster wird man durch einen großen Käfig mit viel Lauffläche allein nicht gerecht. Ein Laufrad sollte immer vorhanden sein. Laufräder waren lange Zeit verpönt, jedoch zeigen Untersuchungen, dass große, sicher konstruierte Laufräder den Tieren keinen Schaden zufügen und gerne benutzt werden.
mehr
BMEL. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2014): Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren.
Flint, W. E. (1966): Die Zwerghamster der Paläarktischen Fauna. Westarp Wissenschaften
Kräh, S. (2014): Der Campbell-Zwerghamster. Natur und Tier-Verlag, Münster