Lebensweise
Der Campbell-Zwerghamster bewohnt in erster Linie selbst gegrabene Erdbaue oder verlassene Bauten von anderen Arten. In Daurien untersuchte Baue bestanden immer aus einem horizontalen Gang in den vier bis sechs vertikale Schächte führten. Das Nest ist mit trockenem Gras und Schafwolle ausgepolstert. In der nördlichen Mandschurei und Daurien bewohnt der Campbell-Zwerghamster außerdem als Untermieter die Bauten von Pfeifhasen (Ochotona). Auf der mongolischen Hochebene zieht er die Baue der Mongolischen Rennmaus (Meriones unguiculatus) selbstgegrabenen Bauen vor. (Kräh 2014; siehe auch Flint 1966)
Die Ernährung des Campbell-Zwerghamsters ist in den verschiedenen Verbreitungsgebieten und auch saisonal sehr unterschiedlich. In verschiedenen Untersuchungen wurden Samen nahezu aller vorkommenden Pflanzenarten in den Backentaschen gefangener Hamster festgestellt. In Daurien fand man vor allem die Samen von Büschelhaargras (Stipa capillata), wildem Lauch (Allium), den Schwertlilien Iris ruthenica und Iris flavissima, Hohlzahn (Galeopsis), Fingerkräuter (Potentilla) sowie Insekten, besonders Käfer. In der Republik Tuwa wurden Samen von Fingerkräutern, Nitraria, diversen Pfriemengräsern (Stipa), Aneurolepidum sowie Seggen festgestellt. 90 % der untersuchten Hamster transportierten pflanzliche Nahrung in ihren Backentaschen, bei etwa der Hälfte konnten auch tierische Bestandteile gefunden werden. Vegetative Pflanzenteile, also Blätter, Blüten, Knospen oder Früchte, wurden nicht festgestellt, was zum Schluss geführt hat, dass diese auch nicht verzehrt würden. (vgl. Flint 1966)
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Flint, W. E. (1966): Die Zwerghamster der Paläarktischen Fauna. Westarp Wissenschaften
Kräh, S. (2014): Der Campbell-Zwerghamster. Natur und Tier-Verlag, Münster