Kleine Igeltanreks (Echinops telfairi) kommen ausschließlich auf Madagaskar vor und haben dort ein relativ großes Verbreitungsgebiet. Die Bandbreite der Färbungen von sehr hell
cremefarben bis fast schwarz ist relativ groß. Sowohl in freier Wildbahn als auch in der Heimtierhaltung finden sich alle möglichen Nuancen.
Im September 2016 habe ich auf der Terraristika Hamm zwei sehr schöne Tanreks mit rötlicher Färbung gesehen. Mehr als die Hälfte des Stachelkleids hatte diese sehr untypische Farbe. Die
restlichen Partien waren gelblich weiß. Rote Stacheln hatten gelbweiße Spitzen.
Wir kennen von einigen Tierarten Mutationen, die das Fell rot färben. Hier sind vor allem Red bei Degus, Mandarin beim Dsungarischen Zwerghamster oder die Farbschläge Dominant Yellow und Recessive Red bei der Farbmaus zu
nennen.
Ungewöhnliche Rotfärbungen, bei denen mehr rotes Phäomelanin als schwarzes Eumelanin produziert wird, werden oft mit den Stichworten Erythrismus, Rufismus/Rufinismus oder Flavismus
gekennzeichnet. So gibt es hin und wieder Berichte von rosa-stichigen Strawberry-Leoparden und rote Varianten von Bartagamen oder
Kornnattern fehlen auf kaum einer Terraristikbörse.
Der Gedanke, dass die beiden Tanreks auf den Fotos eine neue Mutation zeigen, ist also nicht ganz abwegig.
Die ungewöhnliche Farbverteilung über das Stachelkleid lässt jedoch Zweifel aufkommen. Wahrscheinlicher ist, dass die Tiere das rote Pigment nicht selbst gebildet haben, sondern aufgenommene rote
Farbstoffe sich im Stachelkleid eingelagert haben. Bekannt für dieses Phänomen sind vor allem Flamingos, deren rosa Färbung von eine ihrer Hauptnahrungsquellen, roten Algen, her rührt. In Gefangenschaft werden dem Futter Carotinoide
hinzugefügt, da die Vögel sonst weiß bleiben würden.
Und Carotinoide sind es auch, die in einigen Katzenfutter-Sorten zu finden sind. Im Fell weißer Katzen scheint es sich kaum einzulagern. Bei hellen Tanreks und Albino-Weißbauchigeln offensichtlich schon.