Die NKV (Nederlandse Knaagdieren Vereinigung) hat vor kurzem einen sehr interessanten Artikel veröffentlicht, der ein Thema aufgreift,
das nicht nur Goldhamsterzüchter_innen beschäftigen dürfte:
Es geht um die Frage ob ein Zuchtstandard überhaupt noch die Wildform repräsentiert oder ob sich in der Goldhamsterzucht alles nur noch um "runde Bärenköpfe" (oder wie hier oft gesagt wird:
Mopsgesichter) dreht, während wilde Syrische Goldhamster ein viel mausigeres Gesicht haben. Die Antwort liefert eine Email des Zoologen Peter Fritzsche, der Mitglied eines
Goldhamster-Forschungsprojekts war. Dieser schrieb, dass die Wildfänge sich äußerlich eindeutig von den Labortieren unterschieden und schickte zusätzlich Fotos von Wildfängen mit. Und auf diesen
Abbildungen ist eindeutig zu erkennen, dass die Kopfform keineswegs so mausig ist, wie angenommen: die Tiere haben eindeutig runde Bärengesichter so wie es auch der niederländische Standard
verlangt. Ebenso sind der Körperbau und besonders die Augen im Einklang mit dem Zuchtstandard.
Natürlich gibt es zwischen der Wildform und Showtieren noch Unterschiede: Bei fast allen Kleinnager-Arten sehen wir auf Schauen Tiere die deutlich größer sind als die Wildform oder
Liebhabertiere. Jedoch ist die Kopfform, welche vielen Arten ihre charakteristischen Züge und damit auch besonderen Charme verleiht, ein wichtiges Merkmal, das in der Zucht besonders betrachtet
werden sollte. Im Falle der Goldhamster sicher auch mit einem Blick auf die Wildform.
Der Originalartikel und vor allem Fotos sind hier zu finden
mehr:
MAG van der Heyden (2004): De Syrische hamster (Mesocricetus auratus), vergelijking van de wildvang en de gedomesticeerde goudhamster.
Fokkersbelangen 54. S.153-156.
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