Obwohl mein Artikel über die Homozygot-letale Scheckung bei Degus von
nur wenigen Menschen gelesen wurde, hat er doch innerhalb der Zuchtszene heftige Reaktionen ausgelöst. Bereits einen Tag nach Veröffentlichung habe ich Emails erhalten, in denen sich
Züchterinnen, deren Daten ich ausgewertet habe, bei mir über den Artikel beschwerten.
Die Kritik fand auf mehreren Ebenen statt. Zum einen wurde mir vorgeworfen, mich gegenüber den Züchter_innen falsch verhalten zu haben, da ich nicht um Erlaubnis gefragt habe, die Daten
auszuwerten und sie als Quellen zu nennen. Zum anderen wurde die Wissenschaftlichkeit und Validität der Statistik in Frage gestellt, da sie auf Daten 'aus dem Internet' basiert. Die Bemerkungen
beider Züchterinnen lassen erahnen:
Die Ergebnisse anzunehmen würden ein Eingeständnis bedeuten, dass man die ganze Zeit unwissend gewesen ist und eventuell falsch gehandelt hat.
Wie viele Menschen wissen, ist man weder aus wissenschaftlicher noch aus rechtlicher Sicht verpflichtet, Urheber_innen eines Textes zu informieren oder um Erlaubnis zu fragen, wenn Daten aus ihren Texten verwendet wurden. Wohl aber ist die Kennzeichnung der Quelle verpflichtend. Dennoch haben zwei Züchterinnen mich aufgefordert, ihre Webseiten als Quellennachweise zu löschen.
Aber man kann auf der einen Seite weder den Züchter_innen, die davon nichts wussten einen Vorwurf machen, noch denen die über die Problematik aufklären.
Wichtig ist jetzt, mit dem Wissen umzugehen.
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Moppel (Mittwoch, 21 Oktober 2015 12:10)
Die Reaktionen waren zu erwarten, schade, dass bei den beschwerdeführenden Züchtern keine Veranlagung zur Selbstreflexion und Annahme von Kritik zu finden ist.
Solche Untersuchungen zeigen, dass dringend ein offener Austausch über Zuchtbedingungen in der Deguhaltung nötig ist! Und ich beführworte stark eine öffentliche und gute Dokumentation jeder Zucht, denn in der Regel hat man ja nichts zu verstecken ;)