Die Beschäftigung von Heimtieren ist wichtiger Bestandteil einer tiergerechten Haltung. Neben vielen Spiel- und Trimmgeräten die bereits seit einigen Jahrzehnten im Zoofachhandel zu finden sind,
können auch sehr simple und günstige Gegenstände wie Kartons zum Zernagen, ein Topf voll Erde oder ein Berg getrockentes Laub als Beschäftigung dienen. Auch der gesicherte Freilauf außerhalb des
Käfigs ist für das Wohlbefinden mancher Tierarten förderlich.
Einige Halter_innen gehen bei der Beschäftigung ihrer Tiere neue Wege. Bereits seit einigen Jahren gibt es organisiertes Kanin-Hop - eine Art Agility für Kaninchen - und auch andere
Beschäftigungsmöglichkeiten die man eigentlich von Hunden kennt, werden auf Kleinsäuger angewandt.
Die nachfolgende Videosammlung soll einen Hinweis darauf geben, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, Tiere ihren artgemäßen Verhaltensweisen entsprechend zu beschäftigen. Es sollte jedoch immer
darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht überfordert werden, was die Leistungsansprüche angeht. Das geforderte Verhalten sollte immer ein ohnehin natürlicherweise gezeigtes Verhalten
sein.
Kanin-Hop und Mouse Agility
Agility ist eine aus England stammende, vom Springreiten inspirierte, Sportart bei der in erster Linie Hunde ihre Geschicklichkeit in einem Hindernisparcours unter Beweis stellen. Hierbei müssen
nicht nur Hürden sondern auch Wippen, Slaloms und Tunnel überwunden werden.
Wie die folgenden Beispiele zeigen, lässt sich das Prinzip auch auf verschiedene andere Tierarten anwenden.
Kaninchen
Mäuse
Ratten
Degus
Frettchen
Stinktiere
Tricks und Kunststücke
Ebenfalls aus der Hundehaltung sowie der Wildtierdressur im Zirkus sind das Trainieren von bestimmten Bewegungen und Bewegungsabläufen entlehnt. Hierbei wird zumeist mittels operanter Konditionierung ein natürlicherweise gezeigtes Verhalten durch Belohnungen verstärkt und in einem weiteren
Schritt mit einem zugehörigen Kommando (oder weniger hart: Signal) verknüpft. Für das perfekte Timing bei der Bestätigung eines richtig gezeigten Verhaltens wird oft der Clicker empfohlen. Das Klicken zeigt dem Tier unmittelbar in einer Situation an,
dass es etwas richtig gemacht hat und dafür auch belohnt wird.
Exoten
Laufräder
Während die vorangegangenen Konditionierungs- und Dressurarbeiten nicht ohne die_den Halter_in stattfinden kann, was sich auch positiv auf das Verhältnis von Mensch und Tier auswirkt, gibt es
auch die Möglichkeit, Tiere ohne die direkte Interaktion mit dem Menschen zu beschäftigen. Die bereits angesprochenen im Handel verfügbaren Beschäftigungsmaterialien und sonstige Ideen des
Environmental/Behavioral Enrichment leisten hier gute Dienste. Wirklich ausgiebige Beschäftigung bietet auch ein Laufrad. Dieses Sportgerät ist weitaus besser
als sein Ruf und findet - in abgewandelter Form - bei etlichen Tierarten Zuspruch. So zeigte eine Langzeituntersuchung von Meijer und
Robbers, dass selbst Wildtiere im Freiland aufgestellte Laufräder benutzen und teilweise mehrfach aufsuchen.
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tina (Dienstag, 03 Februar 2015 14:56)
Geht auch mit Zwerghamstern: https://www.youtube.com/watch?v=HoEoINlAYhA