Die Zuckerkrankheit ist nicht nur beim Menschen weit verbreitet, auch bei einigen Tierarten ist die Diabetes mellitus ein bekanntes Problem. In der Heimtierhaltung ist Diabetes besonders bei Degus, Zwerghamstern, aber auch bei Mongolischen Rennmäusen und Ratten bekannt. Unter den exotischen Nagetieren sind vor allem die empfindlichen Fetten Sandratten (Psammomys obesus) betroffen, aber auch bei Hirschmäusen (Peromyscus) wird Diabetes festgestellt.
In vielen Texten, auch hier auf meiner Homepage, wird auf das Diabetesproblem und die derzeit gängigen Behandlungsmethoden eingegangen. Oft ist jedoch die erste Frage: Wie finde ich heraus, ob mein Tier erkrankt ist? Während die typischen Symptome wie häufiges Trinken und süßlich riechender Urin bereits erste Anhaltspunkte auf eine Diabeteserkrankung geben, ist es für eine annähernd sichere Diagnose notwendig, einen Diabetestest durchzuführen. Heute setzt man in der Humanmedizin in erster Linie auf Bluttests, da diese schnell eine genaue Momentaufnahme des Blutzuckerspiegels abbilden. Für kleine Nagetiere ist dies aber zu aufwendig und auch nicht nötig, da es ohnehin keine Insulinbehandlung gibt. Das Abnehmen von Blut, auch wenn es nur ein Tropfen ist, ist heikel und sollte von Spezialist_innen durchgeführt werden.
Erheblich einfacher in der Handhabung und für das Tier schmerzfrei ist die Untersuchung des Urins mittels Diabetes-Teststreifen. Diese zeigen den Glucosegehalt im Urin an und sind für wenig Geld in der Apotheke erhältlich. Zehn Streifen kosten je nach Anbieter zwischen 1 und 3 Euro. Die Durchführung ist sehr einfach: Das zu testende Kleintier wird auf eine saubere, glatte Unterlage, wie zum Beispiel in eine Kunststoffbox oder ein oder einen Auslauf auf nicht saugfähigem Boden verbracht bis es Wasser lässt. Ein Indikatorstreifen wird gemäß Packungsanleitung in den Urin getaucht. Spätestens nach zwei Minuten kann das Ergebnis mithilfe einer Skala abgelesen werden. Wichtig ist, dass die Tiere nicht zu großem Stress ausgesetzt sind. Sollte ein Tier nach 15-30 Minuten keinen Urin abgesetzt haben und/oder deutliche Stresssymptome zeigen, wird die Testung abgebrochen und zu einem anderen Zeitpunkt wiederholt. Oft springen Zwerghamster verzweifelt an den Ecken hoch um aus der Transportbox zu entkommen. Ist das Behältnis von oben verschlossen, kommen die Tiere jedoch schnell zur Ruhe.
Die Vermeidung der Zuckererkrankung geschieht natürlich durch eine strenge Diät gefährdeter Tiere aber vor allem auch durch den Einsatz gesunder Tiere in der Zucht. Diabetes ist erblich.
Ein mehrmaliges Testen im Abstand einiger Wochen und insbesondere kurz vor der Verpaarung ist gerade bei Zuchttieren zwingend notwendig, um vorbelasteten Nachwuchs zu vermeiden. Eine Gesundheitsgarantie gibt es jedoch trotz allem nie.
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