Tiere, die als Heimtiere gezüchtet werden, zeigen äußere Unterschiede zu ihren wilden Vorfahren. Farbmutationen sind für Züchter_innen und Halter_innen oft besonders interessant. Bei Nagetieren und manchen Ziervögeln ist die Pink-Eye Dilution weit verbreitet. Diese Mutation verursacht bei einem Tier rote Augen. Genauso wie bei den allseits bekannten Albinos erscheinen die Augen rot, weil das Blut im Augenhintergrund durchscheint. Im Unterschied zum Albino ist die Fellfarbe jedoch nicht komplett weiß, sondern nur aufgehellt. Rotäugige Tiere sind also nicht immer Albinos.
Rotäugigkeit finden wir bei einem Großteil der Nagetiere in der Heimtierhaltung. Auch wenn die Farbschläge oft verschiedene Namen (meistens: Argente) tragen, ist es doch immer das gleiche Gen auf dem P-Lokus, das bei Meerschweinchen (Argente), Goldhamster (Cinnamon), Rennmaus (Gold), Farbratte (Amber) usw. die schwarzen Farbstoffe des Haares zu einem hellen Grau verdünnt und die Tiere hell silbergelblich aussehen lässt. Die ersten Vielzitzenmäuse, die nach Europa kamen, waren von der rotäugigen Variante. Auch bei Hausschweinen der Rasse Hampshire sind rotäugige Tiere bekannt. Selbst bei Menschen ist diese Mutation unter der Bezeichnung Okulokutaner Albinismus Typ 2 (OCA2) zu finden. Besonders bemerkenswert war der Wurf einer Brandmaus, die jemand in seiner Garage gefunden hatte: Eines der Jungtiere war heller als die anderen und nachdem es die Augen geöffnet hatte, konnte man sehen: sie waren rot.
Auch wenn die Rotaugenmutation und all ihre Kombinationen mit anderen Farbgenen sehr interessant sind, muss man dennoch beachten: Den Tieren fehlen Farbstoffe, die die Augen vor Sonnenstrahlen schützen. Rotäugige Tiere sollten also bestenfalls im Haus gehalten werden und niemals grellem Licht ausgesetzt sein, da dies die Sehleistung nachhaltig beeinträchtigt. Besondere Gefahr birgt das Fotografieren, weshalb man niemals direkten Blitz verwenden sollte.
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