Der Hamster frisst schlecht... Zu den häufigsten Gründen gehören Zahnprobleme aller Art, die besonders im Alter, aber auch oft schon bei jungen Tieren auftreten. Was tun, wenn das Tier nicht mehr frisst, oder fressen kann? Linda hat in einem Kommentar geschrieben, dass sie ihren beiden Patienten "Critical Care" von Oxbow füttert. Ein Grund, sich das mal genauer anzusehen.
Gebissfehler und Zahnfehlstellungen sind häufige Probleme bei Pflanzenfressern. Während das Leben eines Pferdes oft genau dann vorbei ist, wenn die Zähne durch jahrelanges Mahlen harter Gräser abgenutzt sind, haben auch wilde und domestizierte Nagetiere oft Gebissprobleme, hier handelt es sich oft um genetisch oder fütterungsbedingte Zahnfehlstellungen und Zahnverlust.
Ein nicht intaktes Gebiss ist bei Nagetieren insbesondere deshalb kritisch, weil sich die ständig wachsenden Zähne nicht mehr aneinander abreiben können. So kommt es zu überlangen Zähnen und oftmals auch Verletzungen im Maul, die den Tieren das Fressen erschweren bzw. unmöglich machen.
Deshalb sollte die Kontrolle der Zähne ein fester Bestandteil des regelmäßigen Gesundheitschecks sein. Veränderungen im Gebiss sind oftmals noch gut zu behandeln, wenn sie früh erkannt werden.
Ist ein Gebissfehler so schwerwiegend, dass er ein normales Fressen unmöglich macht (z.b. der Verlust von Nagezähnen), muss der Halter sich bemühen, die Nahrung umzustellen, damit Tiere nicht verhungern. Kürzlich hat Linda "Critical Care" von Oxbow empfohlen. Dieses speziell für Tiere, die Futter verweigern, entwickelte Futterpulver ist bei Tierärzt_innen und in Internetshops erhältlich. Es wird im Verhältnis 2:3 mit Wasser vermischt und als Brei verfüttert.
Zu größten Teilen besteht Critical Care aus dem bei uns überall zu findenden Wiesen-Lieschgras, Sojabohnenschalen, Weizenkeimen, Haferkleie und Weizen, allesamt pulverisiert. Zudem finden wir konzentriertes Sojaprotein, Kochsalz, Hefe und (leider schlecht für Diabetestiere) Melasse. Es sind auch Vitamine und nicht weiter benannte Spurenelemente beigefügt.
Für Nagetiere ist es wichtig, dass sie regelmäßig fressen. Besonders die kleinsten unter ihnen. Für die dauerhafte Fütterung ist dieses Präparat zwar nicht gedacht, aber mangels Alternativen ist der_die Halter_in gezwungen, sein Tier auf diese Art zu ernähren, wenn es über lange Zeiträume nichts anderes aufnehmen kann. Hier kann Abwechslung und Annäherung an die natürlichen Bedürfnisse der Tiere erreicht werden, indem Schmelzflocken, gequetschte Leinsamen, geriebenes Gemüse usw. zugefüttert werden.
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Linda (Montag, 14 März 2011 10:19)
Danke Stefan! :)
Wir geben zusätzlich noch geschrotetes selbstgemischtes Futter zum Critical Care dazu.