Hamstersenioren

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nicht aufs alt werden eingestellt

Kleine Nagetiere sind meistens besonders fruchtbar, haben eine besonders kurze Tragzeit, die Jungen werden besonders schnell selbstständig und sind ihrerseits auch wieder besonders frühreif bekommen besonders viele Jungtiere. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Der Feinddruck ist besonders hoch.

Nagetiere dienen sämtlichen Räubern, die es mit ihnen aufnehmen können, als Beute. Das sind selbst im Falle des wehrhaften Feldhamsters eine ganze Reihe an Fressfeinden: Mäusebussard, Habicht, Milane und Weihen greifen vom Himmel aus an, Rotfuchs und Marderhund überraschen den futtersammelnden Hamster vom Boden aus und das Hermelin verfolgt die teilweise gleich schwere Beute sogar in ihren Bau. Die noch kleineren Zwerghamster dienen den kleinsten wie auch den größten Räubern als Beute. Selbst Wölfe wurden schon beim Fang von Lemmingen und Hamstern beobachtet.

In einem Leben voller Todesgefahren ist es deshalb sinnvoll, zeitig geschlechtsreif zu werden und für eine neue Hamstergeneration zu sorgen. Kurz: In freier Wildbahn werden Hamster, Maus und Co. nicht alt, da sie vorher gefressen werden.

Der Organismus eines kleinen Nagetieres ist aufgrund dieser Tatsache nicht auf ein langes Leben ausgerichtet. Die Lebenserwartung von Zwerghamstern liegt bei unter drei Jahren, manche werden sogar nur 18 Monate alt. Das Alter tritt bei Hamstern erfahrungsgemäß sehr plötzlich ein. Die Tiere bauen innerhalb kurzer Zeit ab und zeigen Vergreisungserscheinungen, die an alte Menschen erinnern: Die Gelenke werden steif, das Tier kann nicht mehr alles so wie früher, das Körpergewicht sinkt, die Sinne (besonders Gesicht und Gehör) werden immer schlechter. Das Fell sieht irgendwann struppig aus, die Körperpflege lässt nach, selbst das Sandbad wird nur noch halbherzig benutzt. Zudem werden auch bei Hamstern die Zähne im Laufe des Lebens immer schiefer. Eine Zahnfehlstellung oder auch das Ausfallen von Zähnen, können das Nagen und Kauen behindern, sodass alte Hamster oftmals weichere Futtermittel bevorzugen. 

 

Der_die Halter_in ist also mit fortgeschreitender Lebenszeit des Hamsters immer weiter gefordert, auf dessen spezielle Bedürfnisse einzugehen. Hierzu gehört vor allem die altersgerechte Gestaltung des Hamsterheims. Futter, Wasser, Schlafhöhle, Laufrad und Sandbad müssen ebenerdig und barrierefrei erreichbar sein. Dem alten Tier sollte unnötiger Stress (wie der einer Zusammenführung mit fremden womöglich sogar viel jüngeren Tieren) erspart bleiben. Um den sinnlich immer mehr eingeschränkten Senior die Orientierung zu erleichtern, empfiehlt es sich, bei der Reinigung des Käfigs immer nur einen Teil der Streu auszutauschen. Besonders geachtet werden muss natürlich, wie auch bei jungen Tieren, auf den Gesundheitszustand. Wunden heilen bei alten Tieren schlechter und müssen eventuell behandelt werden. Zahnanomalien lassen sich auch von Laien durch einen kurzen Blick ins Maul feststellen. Für eine sichere Diagnose ist jedoch der_die Tierärzt_in unumgänglich.

Die Fütterung von alten Hamstern unterscheidet sich zunächst nicht von der junger Tiere. Lediglich wenn Zahnprobleme auftreten und der Senior keine harten Futtermittel mehr aufnehmen kann, muss über eine Umstellung nachgedacht werden. Oftmals reicht es aus, das reguläre Futter zu schroten, im Einzelfall ist es ratsam, mit eingeweichtem Vollkorn-Weißbrot zuzufüttern.

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Kommentare: 1
  • #1

    Linda (Mittwoch, 16 Februar 2011 09:57)

    Wir haben von unserem Tierarzt das Aufbaupräparat "Critical Care" von Oxbow Animal Health zur Zufütterung bekommen, da unsere zwei "Senioren" ja keine oberen Schneidezähne mehr haben. Die unteren Schneidezähne haben dadurch jetzt auch ihr Wachstum weitgehend eingestellt und Micky und Finn können fast nur noch weiches Futter aufnehmen.
    Es ist als Alleinfuttermittel für kleine Pflanzenfresser geeignet und wird bei uns mit Wasser eingeweicht verfüttert.