Krallen schneiden ist eine unangenehme und undankbare Aufgabe für Tier und Mensch. Zwerghamster zeigen besonders wenig Geduld für eine solche Zwangsmaßnahme und erschweren durch Zappeln, Abwehrbisse oder einfach nur das Wegziehen ihrer winzigen Pfoten dem_der Halter_in die Arbeit zusätzlich. Oft hilft nur noch der Gang zum_zur Tierärzt_in, der_die mit gekonntem Nackengriff und wenig zaghaft als ein Laie die Nägel kürzt. Aber auch diese Behandlung bedeutet Stress für den Hamster. Um Tier und Mensch zu schonen, lohnt es sich, entsprechende Vorkehrungen zu treffen die für Krallenabnutzung sorgen.
Campbell-Zwerghamster sind Steppenbewohner und laufen mehrere Kilometer pro Nacht über Erde und Sand, graben nach Futterplanzen oder legen unterirdische Höhlen an. Die Krallen ihrer vier Pfoten sind also stets beansprucht und wachsen deshalb rasant nach. Je weiter sich die Tierhaltung von den natürlichen Voraussetzungen des Hamsters entfernt, desto größer werden die Probleme hinsichtlich der Krallenlänge. Hierzu gehören beispielsweise sich seitlich biegende oder sogar eingerollte Krallen.
Handelsübliche Streusorten (Holzspäne, Leinen- oder Hanfstreu) sind oft sehr weich und sorgen nicht für den nötigen Abrieb. Deshalb ist es ratsam, auch härtere Substrate zu verwenden. Beispielsweise in Form von Strohpellets auf die dann die normale Einstreu gegeben wird. Oder eine Kiste voll Maisspindelgranulat in der Hamster besonders gerne graben. Die Einrichtung des Käfig sollte naturbelassene Holz- und Steinelemente beinhalten, die die Krallen jedes Mal, wenn der Hamster darüber klettert, abfeilen. Oftmals sieht man liebevoll eingerichtete Hamsterkäfige in denen alles schnell und bequem über Rampen und Treppchen zugänglich ist. Hamster sind allerdings auch in der Lage, über Hindernisse zu klettern und es ist förderlich für Gesundheit und Fitness, wenn man es den Tieren nicht allzu einfach macht und sie durch intelligente Einrichtung des Käfigs auf Trab hält.
Besonders wichtig ist, dem Bewegungsdrang des Hamsters gerecht zu werden, da ständiges Laufen auch zur Abnutzung der Krallen führt. Im Käfig sollte immer eine freie Strecke sein, die der Hamster entlangrennen kann. Natürlich darf auch ein großes Laufrad nicht fehlen und der Käfig muss eine entsprechende Größe haben. Mehr dazu im Kapitel Haltung. Schön für Hamster und Mensch ist der Freilauf in einem abgesicherten Zimmer. Hier kann der Zwerghamster sich austoben und viel von seinem natürlichen Verhalten zeigen.
Alte und kranke Hamster sind oft träge, sodass selbst die beste Einrichtung irgendwann nicht mehr hilft und die Krallen irgendwann zu lang sind. Wer unsicher ist oder einfach noch nie Nägel gekürzt hat, sollte es sich zumindest beim ersten Mal bei einem_einer Tierärzt_in zeigen lassen.
Kommentar schreiben
Linda (Dienstag, 30 März 2010 14:42)
Das Problem kenne ich auch. *seufz*
Wir haben letzten Sommer zwei zauberhafte Campbell-Jungs von dir erhalten und die Krallen wachsen echt wie blöd. Haben jetzt Steine mit in die Einrichtung eingebaut, langsam wird's besser. Im Laufrad nutzen sich die Krallen ja auch kaum ab ...
Sag mal, wann bekommst du denn wieder Campbells in tollen Farbschlägen? Wir sind super happy mit den beiden Jungs! :)
lebenszeit (Mittwoch, 12 Mai 2010 19:44)
Och, ist ja süß das Bild. Auch das von der Startseite. Ich bin schon immer Hamsterfänin gewesen.
LG Emma